Tumaini Waisenhaus Förderverein e.V. - Kenia

2002 gründete Joan Smith, eine ehemalige britische Bewährungshelferin, mit Hilfe der kenianischen Behörden und kenianischer Privatpersonen das „Tumaini Children`s Home“ in der Nähe von Mombasa, Kenia. Die Schenkung zweier benachbarter Grundstücke durch kenianische Industrielle machte es möglich, auf einem der Grundstücke ein Gebäude zu errichten und Kinder in häufig lebensbedrohtem, schwer krankem Zustand – manchmal ohne Angaben von Alter, Familiengeschichte oder Herkunft – unbürokratisch aufzunehmen. Die Lebens- und Leidensgeschichten der Kinder spiegeln die kenianische Realität wieder, in der Kinder aus HIV-positivem Umfeld oder gar schon selbst erkrankt, zu den Außenseitern der Gesellschaft gehören und in der Regel nur geringe Lebensperspektiven haben. Der Tumaini Waisenhaus Förderverein (TWFV) wurde 2007 von einem Freundeskreis gegründet und unterstützt seitdem das Tumaini-Waisenhaus-Projekt mit einem jährlichen Zuschuss von circa 80.000 Euro.

Das Waisenhaus selbst finanziert sich ausschließlich über Spenden und verfügt über kein eigenes Einkommen. Der kenianische Staat stellt die Medikamente zur Eindämmung des HI-Virus kostenfrei zur Verfügung und bietet regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Kinder an.  Seit Jahren sieht es der TWFV e.V. es als seine Hauptaufgabe an, für die Lebenshaltungskosten und Sicherung der medizinischen Versorgung der Kinder aufzukommen. Der TWFV e.V. übernimmt alle Behandlungskosten, auch für Krankenhausaufenthalte.

2008 wurde auf dem 2. Grundstück die Schule gebaut: aktuell werden neben den Kindern des Waisenhauses insgesamt 300 Schüler in 9 Klassen unterrichtet. Für die ganz Kleinen wurden 3 Baby-Classes geschaffen. Die Schulgebühr ist selbst für kenianische Verhältnisse gering. Die Integration der HIV-Waisen in die Gesellschaft wird durch den gemeinsamen Unterricht erleichtert. Der TWVF e.V. übernimmt seit Jahren die Kosten für die weiterführende Schulausbildung sowie die Berufsschulausbildung sowie alle Kosten für die Sonderschulen. Einige Kinder leiden an kombinierten Entwicklungsstörungen, sind sprach- und/oder hörgeschädigt. Ein Junge geht beispielsweise auf ein Blindeninternat. 2019 haben 8 Jugendliche ihre Schul- bzw. Lehrausbildung erfolgreich abgeschlossen.

2010 konnte mit Hilfe zweckgebundener Spenden aus Deutschland und des Rotary Club Mombasa eine kleine Krankenambulanz in den Räumlichkeiten des Waisenhauses eingerichtet werden. Neben den Kindern des Waisenhauses wird gegen eine kleine Gebühr Schwangeren, Kindern, aber auch Erwachsenen aus der Umgebung medizinische Hilfe angeboten. In einem Labor können Basisuntersuchungen durchgeführt werden, denn insbesondere Malariatestungen sind sehr häufig notwendig. Die Mutter-Kind Sprechstunde wurde um ein strukturiertes Schwangerschaftsvorsorgeprogramm, Familienplanungs- und Impfsprechstunde erweitert.

Seit Dezember 2011 gibt es im Tumaini Waisenhaus eine Nähschule. Insbesondere für die älteren Kinder wird damit die Möglichkeit einer Berufsausbildung und Zukunftsperspektive geschaffen. Jugendliche ab 12 Jahren können Unterricht erhalten und einen staatlich anerkannten Abschluss erreichen. Eine Lehrerin des Shanzu-Projektes, in dem schwerstbehinderte Frauen seit Jahren erfolgreich eine Näherei betreiben, bildet die Jugendlichen und gegen Entgelt auch anderen Interessenten aus dem Ort im Schneiderhandwerk aus.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns gerne!